Samstag, 30. Oktober 2010

Samstagsausflug - Die schrecklichen Seiten

Nicht nur wir hatten die Idee dieses Ausflugsziels für das Wochenende, nein, ganz Peking wollte die bunten Blätter in den Nordbergen sehen. Am Ticketverkauf war bereits Nahkampfstimmung angesagt. In die Ticketschlacht begaben sich daher auch nur die Ehemänner, Väter und Freunde, während die Frauen (lange) am Rand des Geschehens auf ihre Eintrittskarten warteten. (Es ist sehr gut einen großen Freund zu haben, denn da haben die Chinesen Respekt und etwas Angst. Ich musste nur kurz warten.) Im Park selber wälzte sich dann eine Menschenmenge die Berge hoch. Familien picknickten zwischen weggeworfenen Plastikflaschen am Rand  der Menschenmeute und jeder Busch war von jemandem belegt, der ein Foto davor machen wollte. 


Das alles war noch nichts gegen die Rückfahrt. An den Bushaltestellen stapelten sich die Menschen. Als wir einen Bus ergattert hatten, fuhren wir erstmal in den ersten Stau. Für 2 Busstationen haben wir 45 Minuten gebraucht zusammengefercht wie Tiere. Da kam dann schon erste Verzweifelung auf, wie man denn ohne Stadtplan, Reiseführer, generelle Orientierung und Ipod mit Beijing Taxiguide (alles Zuhause vergessen), eine Alternative finden könnten, um ans andere Ende einer Stadt zu kommen, die die Fläche von Thürigen hat. Am schlimmsten an der Sache war die Gelassenheit, mit der die Chinesen diese quasi Bus-Massentierhaltung in einem Bus, der sich nicht bewegte und in dem es immer heißer wurde, hinnahmen. 


Endlich schien sich doch jemand erbarmt zu haben und auf Chinesisch die Busbegleiterin gefragt zu haben, ob man denn auch zwischen den Stationen aussteigen dürfe, denn die Tür ging auf. Nach einem längeren Spaziergang an den Beginn des Staus, wurde wir Zeuge, wie illegale Taxifahrer Staus provozierten, um dann die entnervten ausgestiegenen Buspassagiere zu überteuerten Preisen nachhause zu fahren. Wieso bekommt man hier die Todesstrafe wenn man einen Panda tötet oder Mehrwertsteuerbelege fälscht, aber nicht für sowas? Wir haben es am Ende geschafft mit einem legalen Taxi (auch teuer) nachhause zu fahren. 



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