Peking ist eine Stadt, die sich rasend verändert. Mit einem Stadtführer aus dem letzten Jahr muss man eigentlich gar nicht erst losziehen. Wenn die Chinesen eines haben, dann ist es Manpower. Wenn auf einem Gebäude das Zeichen für "Abriss" prangt, dann kommen Busse voller Landarbeiter, für die in wenigen Stunden Unterkünfte aufgebaut werden und am nächsten Tag ist das Gebäude schon weg. Oft steht an selbiger Stelle schon 2 Wochen später ein einzugsbereites Hochhaus. Auch in Fangzhuang wurde eines Tages im Innenhof ein Landarbeiterzeltstadt aufgeschlagen mit dem Ziel Fanghuang Park im Rahmen der Möglichkeiten zu verschönern. Nach rund einer Wochen waren alle Pflastersteine auf Wegen und Straßen ausgetauscht, obwohl diese vorher absolut in Ordnung waren.
Auf der Arbeit wunderte man sich an einem Tag über die kratzende Geräusche auf dem Dach. Auf Nachfrage hin wurde einem mitgeteilt, dass das Gebäude gerade abgerissen wird. Dass in den untersten Etagen noch gearbeitet wurde, schien kein Problem darzustellen. Man hatte ja keine Zeit zu verlieren. An meinem letzten Arbeitstag wurde mir das neue Büro ein paar Straßen weiter gezeigt, ein Rohbau aus nacktem Beton mit Kabeln, die überall aus den Wänden hingen. Hier sollte eine große Bürogemeinschaft in einer Woche einziehen? Meine Bedenken konnte niemand teilen. Mein Chef sagte nur "Das ist übermorgen fertig. Wir sind in China."
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